Mittwoch, 27. April 2016
Eine schöne Zeit neigt sich dem Ende...
Mahlzeit werte Genossen!

Es wird Zeit zum letzten Mal meinen kleinen Blog für meine Reise in Neuseeland zu aktualisieren – sind doch schon 2-3 Tage seit dem letzten Mal vergangen. Letztlich musste ich mich sogar ranhalten das Land nicht ohne Aktualisierung zu verlassen. Da lässt wohl die Faulheit grüßen :-p

Da ich nach letztem Stand in Christchurch arbeiten war, ist es dem Anschein nach angebracht dort wieder einzufädeln…

Da ich für eine Agentur arbeitete konnte ich über 2,5 Monate relativ konstant in verschiedenen, aber nicht sonderlich anspruchsvollen Berufen, Einblick erhalten und mir was dazu verdienen. Gepaart mit dem Hostelleben war es alles in allem eine runde Sache und frohlockte.

Da ich vor meiner Abreise aus Chch (gewöhnliche Abkürzung für einen viel zu langen Namen) grob überschlagen 3,5 Monate in der Stadt verbrachte und die ein oder andere Freundschaft geknüpft hatte, ist es unter Umständen nachvollziehbar, dass mir das „goodbye“ mit ein wenig Widerstand über die Lippen ging. Aber auf der anderen Seite war ich auch froh die Reise fortzusetzen, was das Ganze im Rahmen des Erträglichen hielt.

Nachdem ich nach 2h Fahrt gen Süden in Oamaru eintraf schaute ich mir ganz tourimäßig die schicksten Gebäude an und fuhr auf den nächsten Campingplatz. Zu dem Zeitpunkt war es irgendwie ein schönes Gefühl wieder im Auto schlafen und den damit verbundenen beschränkten Raum zu nutzen. Am nächsten Tag wurde es auf dem Weg nach Dunedin mit den Moeraki Boulders, die aussehen wie große Fußbälle schon wieder ein wenig interessanter.



In Dunedin, der schottischsten Stadt außerhalb Schottlands (klingt ein wenig komisch ist aber so) angekommen, wagte ich einen Blick auf die für neuseeländische Verhältnisse alten Gebäude und wurde beim Anblick des schicken Bahnhofes recht beeindruckt.



Nach einer Nacht und einem Besuch der Otago Halbinsel, die nicht an die Banks Penninsula bei Chch ran kommt, aber dennoch einen Besuch wert ist, setzte ich Segel in Richtung Catlins, die mit ein paar schönen Wasserfällen und dem Nugget Point mit Lighthouse zu gefallen wussten. Leider blieb es mir, entgegen einer anderen Gruppe von Backpackern, die ich später kennenlernte, verwehrt in der Curio Bay mit Delphinen zu schwimmen, da es wie aus Eimern schüttete.



Am nächsten Tag gelangte ich zum südlichsten Punkt der Südinsel nach Bluff, von wo aus man einen Blick auf die drittgrößte Insel Neuseelands Steward Island riskieren kann. Weiteren Erwähnungen bedarf es zu diesem Städtchen allerdings nicht. Beim großen Nachbar in Invercargill gab es jedoch eine Basilika zu bewundern, die aufgrund ihres Stils irgendwie nicht so richtig ins Bild passen wollte. Nach einem kleinen Rundgang und einem Besuch des botanischen Gartens verließ ich die Stadt mit großer Vorfreude auf eine der schönsten Gegenden Neuseelands in Richtung Fjordland National Park.

Dort ging es am nächsten Tag zum Lake Monowai, an dem ich eine kleine Wanderung machte ich die einsame Szenerie genoss.



Am Abend ging es dann schon in Richtung Routeburn Track, einem der Great Walks von Neuseelands, auf dem ich um eine Tageswanderung am nächsten Tag nicht herum kam und zufällig ein paar bekannte Gesichter wieder traf.



Da ich von diesem Wanderweg ganz angetan war, entschied ich mich nach einem Tag Autofahrens noch das andere Ende (oder Anfang, das liegt jetzt im Auge des Betrachters) des Tracks via Tageswanderung zu erkunden, was sich als passable Entscheidung entpuppte.



Nachdem ich eine Nacht am Lake Wakatipu verbrachte und in Queenstown einen Freund aus Argentinien, den ich in Chch kennenlernte, einen Besuch abstattete, ging es weiter Richtung Norden, nach Wanaka. Dort entschied ich mich an einem schönen Tag ein Roys Peak hochzuschlappen. Nach einer anderthalben Stunde schweißtreibenden Bergauflaufens konnte ich dann die Aussicht auf den Lake Wanaka und das Matterhorn Neuseelands, den Mt. Aspiring genießen. Nach einer kleinen Pause ging es wieder nach unten und weiter an die wunderschöne unberührte Westküste (wenn man den teilweise Wochenlangen Regen und die Schwärme von Sandfliegen betrachtet ist es aber auch kein Wunder, dass hier keiner wohnt).





Erfreulicherweise hatte ich ein paar schöne Stunden an den beiden größten Gletschern NZs erwischt, bevor wieder eine Gewitterfront in Anmarsch war. Eigentlich sollte so eine Gletscheransicht imposant sein aber leider war ich als ich am Franz Joseph Glacier ankam geschockt. Kurz nach dem Parkplatzstand stand ein Schild, das zeigen sollte bis wohin der Gletscher vor ziemlich genau 150 Jahren seine Arme ausstreckte. Von dem Punkt aus waren es allerdings noch mindestens 3km bis ich den Fuß des Jetzigen erreichte. Da Hinterfragt man sich schon ob man selber oder als Menschheit so weiter machen sollte wie bisher und an was das liegt … Wie dem auch sei. Ich fuhr anschließend zu dem Punkt wo Abel Tasman als erster Europäer an Land ging und danach bis nach Hokitika, wo ich nach einem Strandspaziergang Kurs auf den Arthurs Pass nahm.

Aber leider schaute ich mir nur die Gesteinsformationen bei Castle Hill an und hielt bei Springfields Donut, der Werbung für das Dorf machen sollte, da das Wetter dieses Mal nicht so richtig mitspielte.



Nun war es auch schon wieder nicht mehr so weit nach Chch, was mich dazu brachte dem Hostel, in dem ich vorher weilte, einem Besuch abzustatten, mit dem ein oder anderen zu quarken und meinen day pass zurück zu geben, den ich im Rahmen meiner geistigen Umnachtung bei meiner Abreise vergessen hatte abzugeben.

Am nächsten Tag entschloss ich mich nicht sehr spektakuläre Maori Zeichnungen im Hinterland von Waitaki anzuschauen und eine ansehnliche Wanderung zu den Hanmer Falls zu absolvieren. Im Anschluss fuhr ich wieder mehr oder weniger ohne Unterbrechung an die Westküste nach Greymouth. Da es dort nicht sonderlich viel zu sehen gab, entschloss ich mich nach einem kurzen Rundgang und dem Besuch eines weiteren H2O-falls zu den Pancake Rocks zu fahren, die von allen so sehr empfohlen werden.



Um mal wieder die Hüfte in Bewegung zu bekommen ging es für mich nachdem ich Westport erreichte gleich weiter nach Karamea, um am nächsten Morgen eine Etappe des Heaphy Tracks unter die Lupe zu nehmen. So wanderte ich mehr oder weniger den ganzen Tag an endlosen Stränden und genoss beim Etappenziel die Szenerie.



Nach einer Nacht auf einem freien Campingplatz hieß das nächste Ziel Nelson Lakes National Park. Auf dem Weg dahin nahm ich einen Typ aus Leiptsch mit, was von äußerster Glückseeligkeit geprägt war, da ich endlich mal wieder normal deutsch reden konnte, ohne angeschaut zu werden als würde es gerade aufwärts schneien. Als ich dann am Ziel Anker warf, verschaffte ich mir erstmal einen Überblick über den Lake Rotoiti und schlurfte zum Gipfel des Mt. Roberts.



Als ich dann feststellte, dass sonst nichts weiter am Besucherzentrum am Start war, ging es am nächsten Morgen noch zum Lake Rotoroa, der zwar noch schöner war, aber nicht sonderlich reizvolle Wanderungen bereitstellte. So fuhr ich recht zügig weiter nach Motueka, schaute mir die Umgebung an, welche nicht nur mit einem Schiffwrack aufwarten konnte und machte einen Tag später eine Tageswanderung im Abel Tasman National Park.



Da die andere Seite des Wanderwegs auch schön sein sollte, fuhr ich noch am selben Tag ins Hippiedorf Takaka, um dann am nächsten Morgen nochmal zur die Gegend zu sappen. Anschließend ging es noch zum Cape Farewell und zum schicken Wharariki Beach, bevor ich am nächsten Tag nach Besichti gung der Pupu Springs nach Nelson tuckerte, das jedermann in den Himmel lobt. Dort angekommen warf ich ein Auge auf das Zentrum, den obligatorischen botanischen Garten, die Kirche und auf den zentralen Punkt Neuseelands.

Nach einer Nacht quasi in der Werft von Nelson ging es dann auch schon wieder in Richtung Fähre nach Wellington. Auf dem Weg dahin ging es noch auf einen Hügel bei Havelock, der mir einen ausgezeichneten Blick über einen Sound gab. Danach hieß es allerdings „farewell south island!“, denn nach einer Nacht in der Nähe von Picton setzte ich bei ruhiger See (in der Cook Strait zieht es für gewöhnlich recht anständig) und unter Beobachtung von Delphinen auf die Nordinsel über.



Da ich ja schon die Gegend um Wellington kannte, bleibt eigentlich nur zu erwähnen, dass ich durch sie durchfuhr und den ersten Halt in Dannevirke hatte, da ich es sehr beachtlich fand, dass es hier auch dänische Dörfer gibt (nicht zu verwechseln mit böhmischen Dörfern, das ist wieder eine andere Sache!). Besagten Dänen ließen sich hier im Rahmen der Rodungsarbeiten, die sie durchführten nieder (Danevirk = Dane’s work ≈ Dänische Arbeit). Aber das nur für die, die gerne lesen.

Danach ging es in die Gegend von Hastings und Napier, wo es in den 30-ern ein saftiges Erdbeben gab, das alles dem Erdboden gleich machte. Die Städte wurden anschließend im sogenannten spanischen Art-Deko-Stil wiederaufgebaut (mir kann jeder viel über Architekturstile erzählen, aber wenn‘s überall steht wird’s denke ich stimmen) und sind ganz gut anzuschauen.

Anschließend ging es mit einer kleinen Unterbrechung bei Mahia Beach nach Gisbourne, das eigentlich nur den Kaiti Hill, der einen schönen Blick über die Poverty Bay liefert, bietet. Nach Tolaga Bay, wo sich angeblich der längste Steg der südlichen Hemisphäre befindet und Tokamaru Bay (das ist wieder Maori-Gebiet, also nicht über die Namen wundern) gelangte ich am Ende des Tages zum East Cape. Auf dem Weg zum östlichsten Punkt Neuseelands zeigen allerdings die Kiwis ihre hervorragende Handwerkskunst und man sollte sich nicht auf die „Zäune“ an der Straße verlassen, da ich beinahe eine handvoll Kühe auf dem Gewissen hatte, die die Straße auf irgendeine Art attraktiv fanden. Aber mal von den doofen Kühen abgesehen ist es sehr lohnenswert den Abstecher hierher zu machen, da man bei Sonnenaufgang aufgrund der Erdkrümmung die ersten Strahlen des Tages auf der Erde empfangen kann – wer kann schon behaupten das schon mal gesehen zu haben? Gepaart mit schönem Wetter ergibt das folgendes Bild:



Im Anschluss hatte ich die Ehre den Katzensprung vom East Cape nach Raglan zu bewältigen, um noch ein paar Tage im für mich schönsten Spot Neuseelands zu verbringen. In dem kleinen Surferort konnte ich nochmal die relaxte Stimmung genießen, surfen gehen und mich dem Leben an sich erfreuen. Nach drei Tagen Paradies ging es aber zurück in die Realität und nach Auckland. Auf dem Weg musste ich feststellen, dass auch in Neuseeland Stau existiert, was mir schon wieder jegliche Lust auf die größte Stadt in diesem Land nahm und ein ziemlicher Kulturschock war.

In den folgenden Tagen konnte ich mit großem Glück mein Auto verkaufen und ein bisschen Papierarbeit erledigen – Blog offensichtlich mit eingeschlossen. In den kommenden Tagen freue ich mich die Möglichkeit Sport treiben zu können und auf das Iron Maiden Konzert. Am 03.05. hebt dann mein Flieger in Richtung Bali ab, wo ich ungefähr einen Monat verweilen werde. Bevor jedoch final wieder in Deutschland ankomme, werde ich jedoch sicherlich die Möglichkeit wahrnehmen irgendwo noch 2-3 Tage einen Zwischenstopp zu machen.

So endlich ist die Schreiberei fertsch! ;) Bevor ich in Deutschland ankomme wird es keinen weiteren Teil des Blogs geben, was zum einen meiner Arbeitsscheue und zum anderen meiner baldigen Ankunft geschuldet ist. Auch wenn es in der Heimat offenbar drunter und drüber geht, freue ich mich auf jeden Fall wieder zurückzukehren! Haltet bis dahin die Ohren steif und bis bald!
Cheers Maik

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